Nach dem Felssturz am 18. März und der Sperre der Rappenlochbrücke musste der Verkehr nach Ebnit über Kehlegg umgeleitet werden. Rasch wurde aber eine Umfahrungsstraße entlang des Staufensees provisorisch instandgesetzt, mit einer Furt mit Rohrdurchlässen an der Ebniterache. Inzwischen ist dieser Notweg „Staufensee“ für PKW befahrbar, sodass die Ebniter nicht mehr über Kehlegg fahren müssen. Die Rohrfurt ist allerdings nicht hochwassersicher.
Deshalb arbeiten derzeit die Straßennmeisterei und die Tiefbauabteilung mit Hochdruck daran, die provisorische Straße entscheidend zu verbessern, sie hochwassersicher auszubauen und sie auch gut für den Landbus und LKWs befahrbar zu machen. Bis Ende April/Anfang Mai sollen folgende Arbeiten abgeschlossen sein:
1. Errichtung einer neuen hochwassersicheren Brücke über die Ebniterache
Die Furt mit ihren Rohrdurchlässen kann jederzeit durch ein Hochwasser tagelang unpassierbar sein oder beschädigt werden, sodass Ebnit wieder nur über Kehlegg erreichbar wäre. Daher ist ein Brückenbau notwendig.
So wird am Ende des Staufensees bei der Furt eine Notbrücke über die Ebniterache errichtet, aus Stahlträgern und einem Holzbalkenbelag aus stadteigenen Wäldern. Die Fundamente bestehen aus eigenen Wasserbausteinen aus dem Rappenloch, in Beton versetzt.
Für die Ebniterstraße ist eine 26 Tonnen-Beschränkung verordnet. Die bereits abgebaute Pionierbrücke des Bundesheers über das Rappenloch durfte aber nur mit 22 Tonnen befahren werden. Die neue Behelfsbrücke wird auch schwere Lasten tragen können, somit kann in Zukunft die gesamte Strecke nach Ebnit mit 26 Tonnen befahren werden.
- Bessere Anbindung der neuen Umfahrungsstraße
Der Anbindungsbereich der neuen Umfahrungsstraße an die Ebniterstraße wird umgebaut, sodass auch der Landbus und LKWs die Strecke gut befahren können. - Asphaltierung von Teilbereichen
Die einspurige Umfahrungsstraße mit Ausweichen ist zu einem kleinen Teil schon seit langer Zeit asphaltiert (der Abschnitt zum Kraftwerk Ebensand). In nächster Zeit werden weitere Abschnitte (beiderseits der neuen Brücke und dort, wo es besonders steil ist) staubfrei gemacht.
Kosten
Die Gesamtkosten für all diese Maßnahmen belaufen sich auf rund 360.000 Euro. Einzeln aufgelistet betragen die Kosten für den Ausbau der Umfahrungsstraße samt Teilasphaltierung und besserer Anbindung an die Ebniter Straße rund 220.000 Euro, für den Bau der Brücke rund 80.000 Euro und für den Abbau der Rappenlochbrücke des Bundesheers rund 60.000 Euro.
Mittel- und langfristige Erschließung von Ebnit
Bereits angelaufen sind grundsätzliche Überlegungen und Planungen zur mittel- und langfristigen Erschließung von Ebnit, des Valorsertales und des Firstgebietes. Neben der Tiefbauabteilung und der Stadtplanung werden auch Geologen und Planungsbüros zugezogen. Diese Untersuchungen werden noch Monate dauern, man muss auch die Messergebnisse der eingebauten Messinstrumente im Bereich der Rappenlochbrücke miteinbeziehen. Diese Messungen sollten über ein ganzes Jahr erfolgen, um auch jahreszeitliche Schwankungen möglicher Bewegungen erfassen zu können.
Wichtig ist mir, dass wir mit der Umfahrungsstraße und der neuen Brücke sehr rasch eine gute Lösung für Ebnit realisiert haben. Mein Dank für ihren hohen Einsatz gilt der Straßenmeisterei und der Tiefbauabteilung.
- April 2020
Gebhard Greber
Tiefbaustadtrat