Bau eines Retentionsbeckens (Rückhaltebeckens), um den Gerbergraben zu entlasten

Fortlaufende Investitionen in den Hochwasserschutz sind zum Schutz des Siedlungsgebietes und vieler Betriebe von größter Bedeutung. Ziel ist es, für ein 100-jähriges Hochwasser gewappnet zu sein. Dafür sind in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten große Investitionen am Haselstauderbach, Fischbach, Gerbergraben und an der Dornbirner Ache notwendig, im Ausmaß von mindestens 15 Millionen Euro.

Auch wenn Bund und Land den größeren Teil der Finanzierung tragen, muss auch die Stadt mit mehreren Millionen tief in die Tasche greifen. Wir müssen alles tun, um möglichst schnell die wichtigsten Maßnahmen umzusetzen. Denn, bedingt durch den Klimawandel, werden die Hochwasserereignisse häufiger und heftiger.

Die in den letzten Jahren erfolgten Hochwasserschutzmaßnahmen am Fallbach in Höhe von 4 Mio Euro waren überhaupt eine der Voraussetzungen für die Ansiedlung von Großbetrieben wie Oelz und Blum oder die Erweiterung von Elektro Graf.

 

Maßnahmen 2017

Für die Fertigstellung der Planung des Hochwasserschutzprojektes Fischbach sind im Budget 2017 € 200.000 veranschlagt. Ziel ist es, 2017 die Planungen und die notwendigen Behördenverfahren abzuschließen. Vorausgesetzt, die finanzielle Genehmigung des Bundes wird Mitte 2017 erteilt, können die Arbeiten für den Hochwasserentlastungsstollen vom Steinebach (Oberlauf des Fischbaches) durch den Zanzenberg zur Dornbirner Ache Ende 2017 starten. Dieser Stollen ist das Herzstück des Projektes Fischbach. Für weitere Sanierungen von Ufermauern und Sohlschwellen an der Dornbirner Ache sind im Budget € 300.000 enthalten, für ein Vorprojekt Haselstauder Bach 30.000 Euro und für das Retentionsbecken des Gerbergrabens 650.000 Euro.

 

Hochwasserschutz Gerbergraben

Um die großen Wohngebiete im Bereich Kastenlangen, Wieden und Primelweg besser zu schützen, wurde bereits im Jahre 2000 die Ausarbeitung eines Hochwasserschutzprojektes für den gesamten Gerbergraben beschlossen. Inzwischen konnten bereits zwei Bauabschnitte – der Oberlauf bis zur L3 (Haselstauderstraße/Dr.-Anton-Schneider-Straße – umgesetzt werden. Ebenso ist es gelungen, ein notwendiges Grundstück für ein Retentionsbecken im Bereich Fang zu erwerben (2003: 2.184m2 um € 397.000). Ein zweites benötigtes Grundstück für das Retentionsbecken befindet sich seit langem im Besitz der Stadt (1.335m2).
 

Dritter Bauabschnitt: Sanierung Gerbergraben und Bau eines Retentionsbeckens
Die Stadtvertretung beschließt heute den Bauabschnitt 3 des Hochwasserschutzprojektes Gerbergraben. Er umfasst die Sanierung des Gerbergrabens von der L3 bis zur ÖBB-Linie und die Errichtung des Retentionsbeckens Fang. Die Gesamtkosten für diesen Abschnitt betragen € 1,64 Mio. Davon belaufen sich die Grundaufbringungskosten auf € 640.000, die Baukosten samt Nebenkosten (Planungen, auch ökologische Begleitplanung, Spielplatzplanung, Bodenproben,…) auf eine Million Euro. Die Grundaufbringungskosten wurden bereits in früheren Jahren beschlossen.

Die Tiefe des Retentionsbeckens beträgt 1,30 Meter, die Wassertiefe bei Überflutung maximal 1 Meter. Das Retentionsbecken wird auf ein 2-jähriges Ereignis eingestellt werden, wobei es dann nur zu einer Teilfüllung des Beckens kommt. Eine Vollfüllung ergibt sich erst bei einem seltenen Extremereignis. Da der Gerbergraben nur wenig Geschiebe und Schlamm mit sich führt, werden keine großen Aufräumarbeiten im Becken notwendig sein.
Daher wird im Becken ein großer öffentlicher Spielplatz mit rund 4.000 m2 Fläche errichtet, der für die umliegenden Wohngebiete von großer Bedeutung ist (mit Tschutterplatz, Grillplatz, kleinem Wäldchen, seichtem Bächlein, diversen Bepflanzungen).

Die Kosten trägt zu über 13 % die Stadt, der Hauptteil wird von Bund und Land übernommen.

 

Der heutige Beschluss umfasst zwei Teile:

  1. Der Bauabschnitt 3 des Hochwasserschutzprojektes Gerbergraben wird mit Gesamtkosten von einer Million Euro beschlossen. Er umfasst den Bau eines Retentionsbeckens samt Ein- und Auslaufbauwerk, die Sanierung des Gerbergrabens und die Errichtung eines Spielplatzes im Becken.
  2. Die Stadt vergibt die dafür notwendigen Baumeisterarbeiten in Höhe von 678.000 Euro.

Die Bauarbeiten werden von März bis Herbst 2017 ausgeführt.

Leider hat es viele Jahre gedauert, bis jetzt endlich die Umsetzung beginnen kann, aber das Projekt wurde erst im Sommer 2016 vom Bund genehmigt.

Mit dem Bau des Retentionsbeckens schaffen wir mehr Hochwassersicherheit für die Stadtteile Kastenlangen, Wieden und Primelweg.

2. März 2017
Gebhard Greber
zuständiger SPÖ-Stadtrat