Das neue Tarifmodell 2002 des Vorarlberger Verkehrsverbundes ist ein einziger Anschlag gegen die Pensionisten

Das neue Tarifmodell 2002 des VorarlbergerVerkehrsverbundes ist ein einziger Anschlag gegen die Pensionisten,betroffen davon sind auch die älteren Stadtbusbenützer von Dornbirn:

%B7 40 % Fahrpreiserhöhungen für Pensionisten
%B7 kaum Erhöhung bei den Vollpreiszahlern
%B7 Nach wie vor keine Ermäßigung für Frühpensionisten

Die größte Stadt des Landes muss sich beim geplanten Raubzug gegen die Pensionisten wehren!


Erhöhung um 40 Prozent

Bisher haben Pensionsbezieher (außer Frühpensionisten) die sogenannte“Halbpreisermäßigung“ erhalten. So kostet derzeit eine Jahreskarte beimStadtbus Dornbirn für vollzahlende Erwachsene ATS 1.760.-, fürPensionisten nur ATS 880.-.
DerVorarlberger Verkehrsverbund will nun allen Ernstes die Tarife fürPensionisten um 40% (vierzig Prozent!) erhöhen, das heißt, eineJahreskarte kostet statt ATS 880.- dann ATS 1.233 oder eine Monatskarte statt ATS 110.- dann ATS 154.-.
DieNeuregelung sieht also eine Senkung der Ermäßigung für Pensionisten von50 % auf 30 % vor. Mit dem fadenscheinigen Argument, dafür Fahrschüler besser zu fördern, wird Alt gegen Jung ausgespielt. Was sollen sichPensionisten noch alles gefallen lassen? Mit der vor wenigen Tagen bekannt gegebenen lächerlich geringen Pensionserhöhung werden nicht einmal die gestiegenen Lebenshaltungskosten abgegolten!


Einseitiges Abkassieren nur bei Pensionisten

Bei den Vollpreiskarten findet kaum eine Tarifanpassung statt:
Jahreskarte: 0,09 %, Einzelfahrt 0,33% (Rundungen wegen der Euroumstellung)
Eine weitere Ungerechtigkeit: Frühpensionisten bezahlen den vollen Preis
Bisher gibt es keine Ermäßigung für Frühpensionisten (Frauen bis 59, Männer bis 64), obwohl diese 20 % aller Pensionsbezieher in Vorarlberg ausmachen.
Damit stempelt man sie zu Pensionisten zweiter Klasse. 60 % derFrühpensionisten müssen wegen Invalidität oder geminderterArbeitsfähigkeit die vorzeitige Alterspension antreten. Neben demProblem, nicht mehr arbeiten zu können, kommt noch hinzu, dass die relativ jungen Frühpensionisten oft Kinder haben, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben und somit einen wesentlichenKostenfaktor darstellen.


Daher fordert die Dornbirner SPÖ, dass auch Frühpensionisten die Pensionistenermäßigung bekommen.

Zahlen für das gesamte Vorarlberg (Jahr 2000)
Pensionistenbezieher 65.000
davon Frühpensionisten 13.200 = 20 % aller Pensionsbezieher
Grund der Frühpension, der vorzeitigen Alterspension
* 37,4 % Invalidität
* 34,6 % lange Versicherungsdauer
* 23,5 % geminderte Arbeitsfähigkeit
* 4,5 % Arbeitslosigkeit
Forderung der Dornbirner SPÖ
Ichhabe in der vergangenen Stadtratssitzung das völlig unhaltbare Vorhabendes Verkehrsverbundes erläutert und den Bürgermeister aufgefordert, alsVertreter der größten Stadt beim Land sehr energisch zu protestieren und bei seinem zuständigen Parteifreund Landesrat Rein einenGesinnungswandel herbeizuführen.
MaßvolleTarifanpassungen sind wohl notwendig, aber einseitig die Tarife fürPensionisten um unglaubliche 40 % erhöhen zu wollen undFrühpensionisten überhaupt keine Ermäßigung zu geben, ist zutiefst unsozial und wird daher von uns heftig bekämpft.

Mag. Gebhard Greber,
Fraktionsvorsitzender der Dornbirner SPÖ