Glimpflicher Ausgang des Starkregenereignisses vom Freitag für Dornbirn. Trotz vieler überfluteter Keller mussten glücklicherweise keine großen Schäden verzeichnet werden und es wurden keine Menschen verletzt. Durch den sukzessiven Ausbau der Hochwasserschutzmaßnahmen in den letzten Jahren, federführend durch die Tiefbauabteilung der Stadt Dornbirn unter der Verantwortung des ehemaligen Tiefbaustadtrates Gebi Greber und der aktuellen Zuständigkeit von Vizebürgermeister Markus Fäßler, wurde eine größere Katastrophe verhindert.
Hochwasserereignis Freitag 19.8.2022
Durch ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer entwickelte sich im Rheintal am Freitag eine große Stauwetterlage und extreme Regenmengen wurden im Einzugsgebiet der Dornbirner Ache abgeladen. So zeigten die Messtationen des Landes Vorarlberg im Stadtgebiet Regenmengen zwischen 150mm und 180mm in 6 Stunden an! Die durchschnittliche Niederschlagsmenge für den Monat August liegt in Dornbirn bei ca. 170mm.
Durch diese extrem hohen Regenmengen in kürzester Zeit stiegen die Pegel der Bäche im Stadtgebiet und die Dornbirner Dornbirner Ache stark an. So wurde beim Pegel Enz (Dornbirner Ache) ein Spitzenwert von 245 m3 in der Sekunde gemessen! Dieser Wert entspricht mehr als einem hundertjährigen Hochwasserereignis und ungefähr derselben Menge wie beim Hochwasser am 23.8.2005, als der bisher höchste gemessene Pegelstand an der Dornbirner Ache verzeichnet wurde. Im Vergleich dazu, der mittlere Abfluss der Ache liegt bei 2,81 m3 in der Sekunde.
Im Unterlauf der Dornbirner Ache, im Bereich Möckle, kam es zu mehreren kleineren Überflutungen des Damms. Die Dammkrone wurde sofort an den betroffenen Stellen stabilisiert, erhöht und Stellen, an denen das Wasser durch den Damm gedrückt hat, wurden erfolgreich abgedichtet.
Weitere Schäden an der öffentlichen Infrastruktur gab es im Alploch, Rappenloch und an der Furt. Diese werden derzeit begutachtet und in den kommenden Wochen und Tagen nochmals genau untersucht und repariert.
Wichtige Hochwasserschutzmaßnahmen der letzten Jahre verhinderten eine Katastrophe
Die von der Tiefbauabteilung der Stadt Dornbirn mit Unterstützung des Landes Vorarlberg und der Wildbach- und Lawinenverbauung des Bundes umgesetzten Maßnahmen unter der politischen Leitung des ehemaligen Stadtrates Gebi Greber und von mir haben ihre Wirkung gezeigt. So konnte z.B. ein weiteres Mal die Überflutung des Wohngebietes Dornbirn-Fischbach erfolgreich durch den Hochwasserentlastungsstollen Zanzenberg verhindert werden. Weitere Schutzmaßnahmen wie z.B. die fortlaufende Ufermauersanierung an der Dornbirner Ache, die Absenkung des Sohlgerinnes bei der Sägerbrücke, die Räumung des Rappenlochs, der Bau des Entlastungsgerinnes am Fallbach, die Schaffung von Retentionsbecken am Fallbach und am Gerbergraben, die „Sofortmaßnahmen“ zur Erhöhung des Dammes und der Ausbau des Haselstauder/Stiglingerbaches sowie die Instandhaltung und der Neubau der Hochwasserschutzbauten an den Wildbächen im Dornbirner Hinterland haben Schlimmeres im gesamten Dornbirner Siedlungsgebiet verhindert.
Weitere wichtige Investitionen in den Hochwasserschutz – ein Gebot der Stunde!
Die Stadt Dornbirn investiert große Summen in den Hochwasserschutz. Jährlich müssen rund € 700.000 in laufende Maßnahmen (z.B. Sohlschwellenerneuerungen, Sanierung von Ufermauern, Entfernung von Gebüsch und Anlandungen in den Bachläufen,…) investiert werden.
Verstärkte Investitionen in den Hochwasserschutz sind ein Gebot der Stunde. Der Klimawandel zwingt uns dazu. Die Hochwasserereignisse werden immer heftiger und häufiger. Das letzte „hundertjährige Hochwasserereignis“ vor diesem Hochwasser ist erst 17 Jahre her.
Insbesondere am unteren Teil des Stiglingerbaches, des Primlweges und im Forach in der Nähe der Sportanlage besteht Handlungsbedarf. Daher müssen die Planungen und die Behördenverfahren vorangetrieben werden, sodass wir nächstes Jahr zu baureifen Projekten kommen. Im Budget 2023 müssen deshalb ausreichende Mittel dafür vorgesehen werden. Ich werde mich in den kommenden Budgetverhandlungen sehr dafür einsetzen.
Großes Lob an die Einsatzkräfte
Ich möchte ein großes Lob den Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehr Dornbirn, der Wasser- und Bergrettung, den Mitarbeiter*innen des städtischen Bauhofes, der Straßenmeisterei, der Stadt- und Bundespolizei, der Tiefbauabteilung und den unzähligen freiwilligen Helfer*innen, die ihre Nachbarn, Freunde und Bekannten unterstützt haben, aussprechen. Durch ihren Einsatz konnte vielen Dornbirner Bürger*innen in der Not geholfen und Schlimmeres werden.
Ein besonderer Dank gilt den privaten Dornbirner Bau- und Erdbewegungsbetrieben, die sich mit ihren Mitarbeiter*innen und Fahrzeugen sofort zur Verfügung gestellt haben. Durch ihren Einsatz wurde ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung größerer Schäden geleistet.
Markus Fäßler
Vizebürgermeister und Referent für Tiefbau und Hochwasserschutz in Dornbirn