Für einen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen!

Mir ist es nicht egal, wer nach dem Sonntag in der Hofburg sitzt. Sechs Gründe:

  1. Viele Menschen über Parteigrenzen hinweg haben sich in den letzten Wochen für Alexander van der Bellen ausgesprochen. Norbert Hofer hat diese Leute abfällig als „Schickeria“, als „Hautvoleé“ bezeichnet. Demgegenüber stünden hinter ihm Menschen.
    Menschen sind wir alle. Hier am Dornbirner Marktplatz stehen Menschen. Der Unterschied ist nur, wie man miteinander umgeht.
    Mit Herablassung, Angst und Hetze oder mit Wertschätzung, Offenheit und Dialogbereitschaft.
    Für letzteres steht Alexander Van der Bellen.
  2. In der Flüchtlingsfrage braucht es wohl beides: die Beachtung der Menschenrechte, aber auch von Ordnung und Sicherheit.
    Es braucht Humanität, aber auch Kontrolle darüber, wer in unseres Land kommt.
    Ich habe von Alexander Van der Bellen nichts Gegenteiliges gehört.
  3. Ich will für alle Kinder, die bei uns leben, faire und gleiche Chancen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und auch unabhängig vom Ort, wo sie geboren wurden oder woher ihre Eltern stammen, sei es nun Dornbirn, Izmir oder Bihac.
    Dafür steht Van der Bellen.
  4. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir die großen Herausforderungen der Zukunft nicht alleine in einem Nationalstaat meistern können, sondern nur gemeinsam in Europa. Ein möglicher Austritt aus der EU wäre eine Katastrophe für unseren Wirtschaftsstandort und würde viele Arbeitsplätze zunichtemachen. Gerade in Dornbirn sollten wir etwas nicht vergessen: In den 1990er-Jahren haben wir in Dornbirn mehrere tausend Arbeitsplätze verloren. Und nur mit massiver Hilfe der EU ist es gelungen, den Strukturwandel weg von der einseitigen Textilwirtschaft hin zu einer breit gefächerten Wirtschaft erfolgreich zu schaffen.
    Austritt aus der EU, Rückfall in die Nationalstaatlichkeit und Provinzialität sind der falsche Weg. Unsere Zukunft liegt in einem gemeinsamen Europa.
    Auch dafür steht Alexander Van der Bellen.
  5. Ich will, dass ein Bundespräsident die Beschlüsse des demokratisch gewählten Parlaments respektiert und nicht meint, er könne sich als Einzelperson autoritär darüber hinwegsetzen oder die Regierung gar entlassen, nur weil sie ihm inhaltlich oder ideologisch nicht passt.
    Ich will einen Bundespräsidenten mit einem demokratischen Amtsverständnis, der an die Tradition von Heinz Fischer und der 2. Republik anknüpft, mit der wir alle gut gefahren sind.
    Auch dafür steht Van der Bellen.
  6. Österreichs Ansehen und Rolle in Europa und der Welt steht auf dem Spiel.
    Dabei geht es um die verbindende Rolle des Bundespräsidenten nach innen und um eine respektable Vertretung Österreichs nach außen.
    Das kann Van der Bellen.

Es ist also nicht egal, wer nach dem Sonntag in der Hofburg sitzt.
Ein national gesinnter Präsident, der Österreich abschotten will, oder ein weltoffener, europäisch denkender Präsident.
Einer, der Hetze gegenüber Fremden im Programm führt, oder einer, der für Toleranz steht, der das Verbindende vor das Trennende stellt.

Unser neuer Bundeskanzler Christian Kern hat heute in seiner Antrittsrede im Parlament gemeint, eines habe er verstanden, die Menschen „brennen für Grundsätze und Haltungen“.
Für Grundsätze und Haltungen steht auch Alexander van der Bellen. Deshalb hat er meine Stimme.