Nach der Eröffnung des Achraintunnels im letzten Jahr, der Haselstauden vom LKW-Verkehr deutlich entlastet hat (der PKW-Verkehr hat aber nur auf der Straße Stiglingen abgenommen, auf der Haselstauderstraße ist er in etwa gleich geblieben), wird nächstes Jahr die Haselstauderstraße zwischen der Haselstauder Kreuzung (Stiglingen) und der Einmündung der Mühlegasse neu gestaltet. Die L3 ist zwar eine Landesstraße, das Land plant aber die Neugestaltung nur in Absprache mit der Stadt.
Warum Neugestaltung?
%95 Erhöhung der Verkehrssicherheit: Haselstauden hat im Zentrum eine intakte Versorgung. Die Straße weist beidseitig eine dichte Nutzung auf: Volksschule, Kindergarten, SPAR, Apotheke, Post, Metzgerei, Bäckerei, Gasthaus Hirschen, Kirche, Pfarrheim, eine Reihe weiterer Geschäfte,%85 Ziel muss es sein, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, insbesondere der querenden Fußgänger.
%95 Erneuerung des Kanals: Der Kanal ist rund 50 Jahre alt und zum Teil in einem desolaten Zustand. Um zu verhindern, dass verstärkt Abwässer in das Grundwasser gelangen, muss der Kanal dringend neu verlegt werden. Dabei muss die Straße völlig aufgerissen werden, dies ist die Gelegenheit der Neugestaltung der Straße.
Vor wenigen Wochen (20. Mai 2009) haben der Bürgermeister und die Planer der Haselstauder Bevölkerung im Pfarrheim einen Gestaltungsplan vorgestellt. Danach soll die Straßenbreite auf 6m reduziert werden, die Seitenräume für Fußgänger, Radfahrer und als Vorzone der Geschäfte sollen dafür verbreitert werden. Dadurch werde, so die Planer, die Geschwindigkeit verringert und das Queren für Fußgänger leichter und sicherer.
Kritik aus Haselstauden
Nicht nur rund 30 Haselstauder Gewerbetreibende (Geschäfte, Gastbetriebe, Ordinationen, %85), die einen Protestbrief an den Bürgermeister gerichtet haben, auch andere Teile der Bevölkerung sind mit den Planentwürfen nicht einverstanden. Begrüßt wird zwar die Erhöhung der Verkehrssicherheit, etwa durch kürzere Übergänge für die Fußgänger. Der Protest richtet sich aber gegen folgende Vorhaben:
1. Die Auflösung der bestehenden Busbuchten, stattdessen Haltestellen auf der Fahrbahn
2. Die Verlegung der Bushaltestelle näher zur sensiblen Haselstauder Kreuzung
3. Die Verringerung von Parkmöglichkeiten
Meine Forderungen:
1. Einwände aus der Bevölkerung ernst nehmen:
Bis im Spätsommer haben die Planer nun Zeit, den Entwurf umzuarbeiten. Denn im Herbst müssen die endgültigen Beschlüsse gefasst werden, da im Mai 2010 Baubeginn sein soll. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Anliegen aus der Bevölkerung berücksichtigt werden und es zu Umplanungen kommt:
%95 Busbuchten soll es meines Erachtens nach wie vor geben, denn ansonsten wird der Verkehr 150 mal täglich in jede Richtung gestaut. Im Haselstauder Zentrum befindet sich eine der stärkst frequentiertesten Landbus- und Stadtbushaltestellen der Stadt. Außerdem befürchten Anwohner der Mühlegasse Ausweichverkehr in ihrem Wohnquartier, falls es zu dauernden Stauerscheinungen in der Haselstauderstraße kommt.
%95 Die geplante Situierung der Bushaltestelle muss noch einmal überdacht werden.
%95 Die derzeitigen Parkplätze müssen erhalten bleiben, denn schon jetzt leidet das Haselstauder Zentrum unter Parkplatznot. Nach den Plänen sollen Querparkplätze (etwa im Bereich der Apotheke) in eine Längsparkspur umgewandelt werden, dies würde weniger Parkplätze bedeuten. Außerdem sollen nach den Plänen die Parkplätze vor dem Cafe Ulmer wegfallen. Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Diese Parkplätze sind unbedingt notwendig, nicht nur für das Cafe, sondern auch bei Beerdigungen oder größeren Veranstaltungen. Auf dem Haselstauder Berg leben viele Menschen, die im Haselstauder Zentrum ihre Besorgungen erledigen. Auch für sie darf es zu keiner Reduktion der Parkplätze kommen.
2. Verbindlicher, möglichst kurzer Zeitfahrplan
Das Land soll einen verbindlichen, möglichst kurzen Zeitfahrplan der Bauabwicklung ausarbeiten, sodass es nicht wie vor wenigen Jahren bei der Sanierung der Haselstauderstraße im Abschnitt von der Mühlegasse stadteinwärts zu monatelangen Verzögerungen kommt, die manchen Geschäften einen erheblichen Schaden verursacht haben. Zurecht haben Geschäftsleute Befürchtungen, dies könnte sich wiederholen.
3. Einbeziehung der Betroffenen in die Planung
Die betroffenen Haselstauder Gewerbetreibenden sollen fortlaufend in die Umplanungen einbezogen werden. Insbesondere ist die abgeänderte Planung vor der politischen Beschlussfassung in Stadt und Land noch einmal den Gewerbetreibenden zur Stellungnahme vorzulegen.
Für die Dornbirner SPÖ
Gebhard Greber
14.7.2009