Hochwasserschutz an der Dornbirner Ache

Zwischen 2014 und 2016 wird die in die Jahre gekommene Sägerbrücke neu errichtet. Dabei wird der gesamte Bereich zwischen der Einmündung der Sägerstraße und der Kronenkreuzung neu gestaltet. Dabei soll die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer entscheidend verbessert werden, insbesondere durch großzügige Flächen für Radfahrer und Fußgänger. Auch für Stadtbus und Landbus gibt es deutliche Verbesserungen, denn die Haltestellen im Umfeld der Brücke werden zu einem Knotenpunkt auf der neuen, wesentlich breiteren Brücke zusammengefasst. Außerdem werden die Beleuchtung und die Verkehrslichtsignalanlagen erneuert und die Fahrbahn wird saniert.

Im Zuge der Planung für den Neubau der Sägerbrücke wurde auch die hydraulische Situation der Dornbirner Ache im Bereich der Brücke genau geprüft. Die Untersuchungen und Berechnungen des Büros Breuß & Mähr Ingenieure vom November 2011 haben ergeben, dass im Bereich der Sägerbrücke der Hochwasserschutz verbessert werden muss, um auch ein hundertjähriges Hochwasser (HO 100) gefahrlos bewältigen zu können.

Dazu sind folgende Hochwasserschutzmaßnahmen notwendig:

  • Sohlabsenkung auf über 180 m Länge zwischen dem bestehenden Sohlabsturz auf Höhe Stadtspital und der Sägerbrücke: Der bestehende Sohlabsturz auf Höhe des Stadtspitals wird abgetragen, um die Sohle mit einem kontinuierlichen Gefälle von 0,69% ab der Fachhoch-schule auszubilden, sodass es nicht mehr zu großem Wellenschlag kommen kann.
  • Bau einer aufgelösten Bocksteinrampe unterhalb dieses Bereiches: Abfolge von Querriegeln aus großen, aufgestellten Flussbausteinen und dazwischen liegenden Mulden, ebenfalls aus Flussbausteinen, die einen besseren Fischaufstieg ermöglichen. Die Länge der Rampe beträgt rund 80 m, sie überwindet auf dieser Länge einen Höhenunterschied von 1,68 m. Dies ergibt im Bereich der Rampe eine Neigung von 2,2%.
  • Unterfangung der bestehenden Ufermauern im Bereich der Sohlabsenkung mittels Hochdruckvermörtelung.
  • Durch die Sohlabsenkung um rund 80 cm entsteht bei einem HQ 100 unter der Brücke ein genügend hohes Freibord von rund 1,5 m, sodass keine Verklausungen durch treibendes Wildholz entstehen sollten. Selbst ein dreihunderjähriges Hochwasser sollte unterhalb der Brücke durchfließen können, allerdings mit Verklausungsgefahr.

Die Kosten betragen rund 1,2 Millionen Euro. Land und Bund werden sich an der Finanzierung beteiligen, der städtische Beitrag wird sich auf rund 240.000 Euro belaufen. Ausgeführt werden sollen die Arbeiten ab November 2013 während des Winters. Fertigstellung soll noch vor der Schneeschmelze 2014 sein. Außerhalb dieses Projektes, aber zeitgleich, wird auch ein Dücker für die Umlegung der vielen Leitungen, die derzeit noch auf dem Brückentragwerk geführt werden, errichtet (Wasserwerk, A1, VKW, VEG). Die Vergabe der Ingenieurleistungen für die Planung der Leitungsumlegungen ist bereits erfolgt (Stadtrat 2.10.2012).

Diese Hochwasserschutzmaßnahmen wären auch ohne den Neubau der Sägerbrücke notwendig geworden, denn, bedingt durch den Klimawandel, werden die Hochwasserereignisse an Stärke und Häufigkeit zunehmen.

06.11.13
Gebhard Greber
Stadtrat für Tiefbau