Hochwasserschutz für Äuele, Bremenmahd und das größte Betriebsgebiet Vorarlbergs

Hochwasserschutz als zunehmende Aufgabe
Hochwasserschutz nimmt an Bedeutung zu, auch in Dornbirn, denn

  1. Die Hochwasserereignisse werden – bedingt durch den Klimawandel – heftiger und häufiger
  2. Die Versiegelung der Böden und damit der Abfluss nimmt zu (Immer weniger Wasser kann ins Grundwasser versickern)
  3. Die Rückhalteflächen (Retentionsräume) werden geringer
  4. Aus ökologischen Gründen wird im Kanalbau immer mehr das Trennsystem angewendet, dies bedeutet zusätzlichen Abfluss in die Vorfluter

Dadurch haben wir das zunehmende Problem des viel zu schnellenAbflusses und damit steigender Hochwassergefahr.Die Stadt lässt derzeit einen Gefahrenzonenplan (100-jähriges Ereignis)für den gesamten Talraum ausarbeiten, dessen Entwurf am 18.3.2008 demTiefbau- und dem Planungsausschuss bereits vorgestellt wurde.


Gefährdeter Bereich Wallenmahd

Die Siedlung „Im Äuele“ und das Betriebsgebiet im Bereich I.M.Fussenegger waren in der Vergangenheit immer wieder vonÜberschwemmungen des Fallbaches bzw. Satzbaches betroffen.Sofortmaßnahmen wie Geschiebeentfernung und Ausholzen reichen aber nicht aus.Im Wallenmahd befindet sich das größte zusammenhängende BetriebsgebietVorarlbergs (I..M.Fussenegger, Oelz, Blum, SPAR, EHG, Elektro Graf, …).In rund 60 Betrieben arbeiten hier rund 1.100 Beschäftigte! DenSchaden, den ein 100-jähriges Hochwasser hier anrichten könnte, wird auf rund 6 Mio. Euro geschätzt. Nach neuen Erkenntnissen wären auch weite Teile Bremenmahds von einem 100-jährigen Hochwasser betroffen,wenn auch die Überflutung hier nur 10 bis 20 cm betragen würde.Im gesamten Gefährdungsbereich leben rund 675 Personen.Hochwasserschutzprojekt

Die Stadtvertretung hat – nacheingehenden Vorarbeiten im Tiefbausauschuss – am 30.9.2003 das Projekt“Hochwassersicherer Ausbau des Fallbaches“ grundsätzlich beschlossen,mit geschätzten Kosten in Höhe von rund 3 Mio. Euro.Das Projekt sieht vor die Schaffung

  • eines Ersatzgerinnes (Ersatzbach, der nur bei Hochwasser anspringt), anstatt des harten Ausbaues des Fallbaches mit seinem schönen Ufergehölz
  • eines Retentionsraumes
  • eines Geschiebefanges

Bedingt durch die äußerst schwierigen Grundablösen seit 2004 und die lange Zeit ungeklärte Frage der Situierung des Regenrückhalteraumes ist es leider zu Verzögerungen in der Umsetzung gekommen. Außerdem musste das Projekt wegen der Auflagen, die sich aus dem Behördenverfahren und der Ansiedlung der Fa. Blum ergeben haben, umgearbeitet werden.Nach verschiedensten Grundankäufen konnte 2006 ein 38.000 m2 großesGrundstück zum Preis von einer Viertel-Million Euro für die Schaffungdes Retentionsraumes erworben werden.

Mit den heutigen Beschlüssen in der Stadtvertretung sind nun alleGrundstücksankäufe positiv abgeschlossen. Somit steht einer rechtlichenGenehmigung in kurzer Zeit nichts mehr im Wege. Dietechnisch-finanzielle Genehmigung durch die beiden SubventionsgeberLand und Bund, die beide zusammen rund 75 % der Gesamtkosten übernehmen, ist dann noch ausständig. Für die rasche Genehmigung istvor allem das Land verantwortlich.Bedanken möchte ich mich bei DI Hermann Wirth, der hauptverantwortlich ist, dass das Projekt jetzt so weit fortgeschritten ist.


Rasche Umsetzung

Für mich ist wichtig, dass nach derGenehmigung schnell mit der Umsetzung begonnen wird, um dieHochwassergefahr für die Siedlungen und die Betriebsgebiete zu bannen.Begonnen werden soll in einem ersten Abschnitt im Bereich der Fa. Blum bereits im April/Mai diesen Jahres. 2009 sollen die Bauarbeiten ins gesamt abgeschlossen sein.Für mich ist außerdem wichtig, dass die Bauarbeiten in mehrereAbschnitte aufgeteilt und einzeln vergeben werden, damit auch kleinere Dornbirner Firmen die Chance haben, Aufträge zu bekommen!


Neue sichere Radwegverbindung nach Hohenems

Die Stöckenstraße ist Teil einer wichtigen Radstrecke von Dornbirn nach Hohenems. Sie ist aber in den letzten Jahren durch die Ansiedlung von Bauhöfen und anderen Betrieben immer mehr zu einer Betriebsstraße mit steigendemLKW-Verkehr geworden. Und somit gefährlich für die vielen Radfahrer undSpaziergänger.Mit dem Bau des neuen Ersatzbaches bietet sich nun die Möglichkeit,eine neue, sichere Radverbindung nach Hohenems zu schaffen. Denn entlang des Ersatzgerinnes wird ein Güterweg errichtet, um das Gerinne warten zu können. Dieser Weg wird auch als Rad- und Spazierweg ausgebaut.

Gebhard Greber
Zuständiger Tiefbaustadtrat

8. April 2008