Unsere Bevölkerung wird immer älter. Heute sind rund 20% der DornbirnerInnen 60 und mehr Jahre alt, 2050 werden es bereits rund 33% sein. Diese demografische Entwicklung ist eine der größten Herausforderungen für die Politik.
Auch Dornbirn muss mit zukunftsweisenden Konzepten reagieren. Dazu gehören nicht nur Pflegeheime, erschwingliche ambulant betreute Wohnformen, der Ausbau mobiler Hilfsdienste, der Ausbau der Tagesbetreuung und die Seniorentreffs.
Von großer Bedeutung sind auch die Pensionistenvereinigungen, die in Dornbirn eine unbezahlbare Arbeit für ältere Menschen leisten.
Die drei Dornbirner Pensionistenverbände haben zusammen derzeit 2.343 Mitglieder, davon entfallen auf den Seniorenbund 1.117, den Pensionistenverband 1.029 und den Seniorenring 197 Mitglieder.
Die Pensionistenverbände erbringen für die älteren BürgerInnen der Stadt große ehrenamtliche Leistungen:
- Beratung in Rechtsangelegenheiten
- Soziale Betreuung und Hilfestellung
- Freizeitgestaltung: Sportveranstaltungen (Tanzen, Kegeln, Radfahren, Schießen,%85), Unterhaltungsnachmittage, Ausflüge, Reisen, kulturelle Aktivitäten, %85
Durch das vielfältige Angebot bringen die Pensionistenverbände ältere Menschen zusammen und holen Alleinstehende aus ihrer Vereinsamung.
Dies müsste die Stadt besonders hoch einschätzen, tut dies aber nicht. Denn in der letzten Stadtratssitzung (24. März 2009) hat die ÖVP-Mehrheit gerade einmal %80 3.169 Jahresunterstützung für alle drei Pensionistenverbände zusammen genehmigt (1 Euro pro Mitglied und ein Drittel der Inseratkosten im Gemeindeblatt).
Ich habe im Stadtrat den Antrag auf eine spürbare Erhöhung gestellt: 3 statt wie bisher 1 Euro pro Mitglied. Dies hätte eine Gesamtsumme von %80 7.855 ergeben. Der Antrag wurde vom Bürgermeister und seiner ÖVP-Mehrheit abgelehnt.
Die ÖVP lobt so gerne landauf-landab die Bedeutung des Ehrenamtes. In Dornbirn ist sie aber nicht bereit, das Ehrenamt bei älteren Menschen entsprechend zu unterstützen. Die Reden des Bürgermeisters entpuppen sich einmal mehr als reine Sonntagsreden.
Es ist eine Schande, wenn der Bürgermeister für die drei Pensionistenverbände insgesamt jährlich nur %80 3.169 bereitstellt, für das Rolls-Royce-Museum aber jährlich %80 120.000 ausgibt. Der Bürgermeister hat offensichtlich jeglichen Maßstab verloren.
Die Sozialkapitalstudie der Stadt ist angesichts der lächerlich geringen Unterstützung der Pensionistenverbände ihr Papier nicht wert.
26.3.2009
Gebhard Greber,
Vorsitzender der Dornbirner SPÖ