Neubau der Rappenlochbrücke

In einer Aussendung behauptet die grüne Stadträtin Alton, eine Stahlbrücke sei nie ernsthaft geprüft worden, außerdem sei sie um eine Million Euro billiger und eine Sprengung sei nicht erforderlich. Diese Behauptungen entsprechen nicht den Tatsachen:

Die verschiedensten Varianten und Kosten von Stahl- und Stahlbetonbrücken wurden sehr wohl seriös und sorgfältig im Stadtplanungsausschuss geprüft und erläutert. Im Stadtrat wurde die Variante der Stahlbetonbrücke einstimmig, also auch mit den Stimmen der grünen Stadträte (Alton und Hämmerle) in der Sitzung am 19.01.2021 beschlossen.

Direktvergabe 2017

Die direkte Vergabe der Brückenplanung an das Architekturbüro Marte & Marte und das Ingenieurbüro M+G Ingenieure im Jahr 2017 macht durchaus Sinn, da beide Büros schon mehrere preisgekrönte Brücken im Ebnitertal, die Schaufelschlucht-, Kohlhalden- und Schanerlochbrücke, umgesetzt haben und damit mit den örtlichen Begebenheiten bereits vertraut sind. Die Vorgabe, dass diese Brücken wirtschaftlich, langlebig und im Unterhalt sparsam ausgeführt werden, wurde erfüllt.

 

Sorgfältige Prüfung der Brückenvarianten und Kosten

In der amtlichen Kostenschätzung waren die Varianten mit Stahlbau- und Stahlbetontragwerken annähernd gleichwertig, mit einem kleinen Kostenvorteil zu Gunsten der Stahlbetonvariante. Der Vorwurf, dass die Brückenvarianten aus Stahl nicht sorgfältig von der Tiefbauabteilung geprüft wurden, muss damit entschieden zurückgewiesen werden. Das Architekturbüro Marte & Marte hat im Stadtplanungsausschuss im vergangenen Dezember auch mehrere Varianten von Stahlbrücken vorgelegt. Gegen eine Stahlbrücke spricht, dass sie in der kalten Jahreszeit leichter vereist und durch den Einsatz von Salz im Winterdienst stark wegen Verrostung in Mitleidenschaft gezogen wird, was sich negativ auf die „Lebensdauer“ der Brücke auswirkt. Ein weiterer wichtiger Grund gegen eine Stahlbrücke ist, dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Eine Stahlbrücke kann nicht im Land erzeugt bzw. gebaut werden, eine Betonbrücke schon. Gerade in Zeiten der größten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg ist es immens wichtig, den größten Anteil an Wertschöpfung im Land zu halten und damit Arbeitsplätze zu sichern. Deshalb wurde im Stadtplanungsausschuss einstimmig die Empfehlung für eine Stahlbetonbrücke abgegeben. Am 19.1.2021 wurde dann im Stadtrat eine Stahlbetonbrücke beschlossen, auch mit den Stimmen der beiden grünen Stadträte. Daher ist es absurd, wenn sich Stadträtin Alton wenige Wochen nach der Abstimmung nicht mehr an ihr Stimmverhalten erinnert und eine Stahlbrücke fordert.

 

Sprengungen Rappenloch

Es ist zwar bedauerlich, dass ein Teil des Naturdenkmals Rappenloch durch die neuerliche notwendige Sprengung verändert wird. Jedoch stimmten der Sprengung der labilen Felspartien im Stadtrat die beiden grünen Stadträte zu. Der Vorwurf, diese Sprengung und die Räumung der Schlucht diene vor allem dem Betrieb des privaten Kleinwasserkraftwerks am Fuß der Staumauer, ist Unsinn und eine böswillige Unterstellung.

Die Sprengung und die anschließende Räumung des Flussbettes sind aus mehreren wichtigen Gründen unbedingt erforderlich:

  • Hochwassersicherheit für das Dornbirner Stadtgebiet: Durch die Ablagerungen des erneuten Felssturzes in der Schlucht staut sich das Wasser dahinter. Dabei besteht die Gefahr, dass es bei einem Herausspülen eines „Pfropfes“ zu einer Flutwelle kommt und damit zu einer Gefahr für das städtische Siedlungsgebiet direkt an der Ache.
  • Sicherung der Trinkwasserableitung aus dem Ebnitertal: Die Stadt Dornbirn bezieht 36% des städtischen Trinkwassers aus diesen Quellen.
  • Sicherung des Rappenlochsteiges: Damit kann der erholungssuchenden Bevölkerung Dornbirns das Naturjuwel Rappenloch-Staufensee-Alploch sicher und dauerhaft zugänglich gemacht werden.
  • Alternativprojekt „Grüne Stahlbrücke“

Nachdem am 19.1.21 in der Stadtratssitzung einstimmig der Beschluss für eine Stahlbetonbrücke gefallen ist, wurde nachträglich von den Grünen ein alternatives Projekt an die Abteilung Tiefbau übermittelt. Von der Tiefbauabteilung wurde das Projekt eingehend geprüft und im Tiefbauausschuss diskutiert. Dabei wurde vom anwesenden Vertreter des beauftragten Ingenieursbüro klar festgestellt, dass die Kosten für das Alternativprojekt und die Kosten für eine Stahlbetonbrücke in etwa dieselben sind. Die Aussage von Stadträtin Alton, eine Stahlbrücke sei eine Million Euro billiger, entspricht also nicht den Tatsachen. Ein weiterer nicht von der Hand zu weisender Nachtteil ist, dass ein „Zurück an den Start“ mit neuer Planung und neuen Entscheidungen eine weitere Verzögerung des Brückenneubaus mit sich bringen und damit eine Realisierung im laufenden Jahr verunmöglichen würde. Dies ist der Bevölkerung nicht zumutbar.

Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Markus Fäßler

Zuständiger Tiefbaureferent und Vizebürgermeister

Dornbirner SPÖ

066488461634