Neubau Kanäle: Bauzeit- und Investitionsplan für Neuerschließungen 2013-2020

Kanallänge
Das städtische Kanalnetz hat eine Gesamtlänge von rund 250 km. In den letztenJahren sind jährlich ca. 2 km Kanal dazugekommen, insbesondere in denBerggebieten und in Ebnit. Außerdem werden jährlich 1 km alte Kanäle saniert oder durch neue ersetzt.

Erschließungsstand
Fast der ganze Dauersiedlungsraum von Dornbirn ist inzwischen an das städtischeKanalnetz angeschlossen. In den letzten Jahren wurden auch die meistenBerggebiete kanalisiert: Gütle, Salzmann, Beckenmann, Oberdorferberg bis Oberfallenberg, Kehlegg, Winsau, Haselstauder Berg (Rädermacher, Hohlen, Fluh,Kalben, Heilgereuthe, Hauat, Jennen, Achrain, Hof) und Ebnit. Zudem wurde inEbnit eine eigene Abwasserreinigungsanlage errichtet.

Investitionspläne
1998 wurde in der Stadtvertretung ein Bauzeit- und Investitionsplan für die städtische Kanalisation beschlossen. 2005 wurde der Plan durch einen neuenBeschluss bis 2011 aktualisiert und erweitert.

Investitionen1998 – 2011
Von 1998 bis Ende 2011 wurden € 52,2 Mio. in den Kanalneubau und dieKanalsanierung investiert. Mit dieser Summe liegt die Stadt zwar finanziell imPlan, nicht aber was die Umsetzung anlangt. Denn nicht berücksichtigt wurden die Entwicklung der Inflation und die über das Kanalkonto abgewickeltenStraßenbaukosten. Somit konnten die Investitionspläne nicht völlig eingehalten werden, einzelne Kanalbauvorhaben mussten verschoben werden.

Gründe für eine weitere Aktualisierung und Ergänzung des Bauzeit- undInvestitionsplanes
* Der alte Investitionsplan ist abgelaufen.
* Neue Betriebsgebietserschließungen stehen an.
* Gesetzliche Vorgaben (EU-Wasserrahmenrichtlinien, Wassergesetz):
Ausnahmen von der wasserrechtlichenBewilligungspflicht für Einleitungen unter besonderen
Umständen werden nur bis längstens22.12.2015 verlängert (Schreiben des Amtes der Vorarlberger
Landesregierung vom 4.1.2013). Das heißt, falls die Stadt bis Ende 2015 eine Kanalerschließung
nicht durchführt, unterliegen sämtliche Einleitungen sofort einer wasserrechtlichen Bewilligungspflicht.
Das gilt für die gewidmeten Bauflächenin den Bergparzellen Kreuzen, Tobel und Adelsgehr und das
Betriebsgebiet „Untere Messestraße -Untere Roßmähder“. Dort wären dann von den Privaten
anderweitige, dem Stand der Technikentsprechende Wasserbeseitigungsanlagen zu errichten. Das
hieße Investitionen pro Haus von durchschnittlich € 10.000!.
Auch Bestandsobjekte außerhalb vonKanaleinzugsgebieten haben eine dem Stand der Technik
entsprechende Abwasserbeseitigungsanlage nachzuweisen.
* Es besteht ein Rechtsanspruch der BürgerInnen, dass sich die Stadt innerhalb der gewidmeten
Siedlungsgebiete um eineKanalerschließung kümmert.

WelcheGebiete werden bis 2020 kanalisiert?
Neu erschlossen werden vor allem neue Betriebsgebiete sowie Berggebiete mit Wohnbebauung undFerienhäuser.

Der Kanalneubau hat somit ökonomische,soziale und ökologische Bedeutung:
1. Er ist ein wichtiger Beitrag zur Ansiedlung von Betrieben und somit für dieSchaffung von
Arbeitsplätzen.
2. Er verhindert, dass Bürger sehr teure eigene Kläranlagen nach dem neuestenStand der Technik
bauen müssen
(Kosten pro Anlagerund € 10.000).
3. Er ist ein wichtiger umweltpolitischer Beitrag zur Reinhaltung unsererGewässer.

Neuerschließungen:
a) Neue Betriebsgebiete im Tal:
* Betriebsgebiet UntereMessestraße-Untere Roßmähder
* Betriebsgebiet Dornbirn Nord
* Umlegungsgebiet Wallenmahd IV
b) Berggebiete
* Haselstauder Berg: Adelsgehr, Tobelund Kreuzen: 38 Objekte mit ca. 280 BewohnerInnen
* Rickatschwende: Hotel und 26Ferienhäuser
* Tobler Viehweide: 17 Ferienhäuser
* Langwies – Ammenegg: 26Ferienhäuser und 4 Objekte in Streulage, mehrere Bauanträge
* Ebnit-Heumöser
* Fußenegg: 7 Wohnobjekte
* Schauner – Bad Hof – Bad Kehlegg
* Schwendebach
c) Keine Kanalerschließung:
Verstreut liegende Einzelobjekte und die Bereiche Fohramoos, Rüttenen, Rüdle, Stöcken und
Rudach werden nicht an das städtischeKanalnetz angeschlossen.

Jährlich€ 4 Mio. notwendige Investitionssumme
Die Kosten für die Neuerschließungen, die bis 2020 umgesetzt werden sollen,belaufen sich auf rund € 6,5 Mio. Das heißt, in den nächsten 8 Jahren müssen jährlich rund 800.000 für Neuerschließungen vorgesehen werden. Zu denNeuerschließungen kommen aber jährlich noch rund € 3,2 Mio. fürKanalsanierungen bzw. Kanalerneuerungen.
Somit beträgt die realistische jährliche Investitionssumme für Kanalneubau undKanalsanierungen/Erneuerungen rund € 4Mio. In den letzten Jahren beträgt die Gesamtsumme nur rund € 3 bis 3,5 Mio. Das ist auf Dauer zu wenig!

Reinigung und Untersuchung der Kanäle
Im Rahmen des Projektes „Integrales Kanalmanagement“ werden in den nächstenJahren eine vollständige Kanalreinigung und Spülung, eine optischeKanalinspektion, Schachtaufnahmen und Druckprüfungen durchgeführt. Dies wird die Grundlage für die langfristige Planung der Sanierung und Erneuerung desKanalnetzes bilden. Die Kosten belaufen sich auf rund € 3 Mio., nach Abzug derFördermittel verbleiben bei der Stadt noch € 2,3 Mio.

Gebhard Greber
Stadtrat für Tiefbau

26.02.2013