Das lange Warten auf das Schulkonzept
Obwohl mehrere der 23 Dornbirner Pflichtschulen seit vielen Jahren in einem sehr schlechten baulichen Zustand sind, verschiebt der Bürgermeister Jahr für Jahr deren dringende Sanierung oder er lässt nut Teilbereiche sanieren. So ist die HS Markt seit 9 Jahren eine Baustelle. Dies hat zu einem Sanierungsstau geführt.
Und seit mehreren Jahren verspricht der Bürgermeister die dringend notwendige Überarbeitung des Schulkonzeptes.
Konzeptfertigstellung erst Mitte Juni 2009
Erst im Mai 2009 wurde das Konzept in einem ersten Entwurf vorgelegt, seit Mitte Juni 2009 liegt es nun fertig zur Diskussion vor. Am 25. Juni 2009 haben daher drei Ausschüsse gemeinsam – Stadtplanungs-, Schul- und Hochbauausschuss – intensiv das Konzept beraten.
Positiv: Berücksichtigung des steigenden Raumbedarfes
Die von der SPÖ vehement vertretene Forderung nach Anpassung der Raumprogramme der einzelnen Schulen an neue Entwicklungen im Schulbereich wurde erfüllt: steigende Ganztagsbetreuung, mehr Raum für Gruppen- und Förderunterricht wegen der Individualisierung des Unterrichtes, Vergrößerung der Lehrerarbeitsplätze, Schulbüchereien an jeder Schule.
Unsere Kritikpunkte:
1. Mögliche Schließung von Bergschulen
Die Bergschulen befinden sich derzeit fast durchwegs in einem guten baulichen Zustand.
Im Konzept heißt es aber: «Langfristig sollte aber im Hinblick auf die Kosten-Nutzen-Relation im Falle von größeren Sanierungen über die Schließung der einen oder anderen Bergschule nachgedacht werden dürfen.» Wir fordern die Streichung dieser Passage. Die Stadt soll sich im Sinne der Stärkung der dörflichen Strukturen auch langfristig zu ihren Bergschulen bekennen.
2. KG Sala für mehrere Jahre in die Ausweichschule Fischbach
Bis zum geplanten Neubau der Polytechnischen Schule in rund 10 Jahren wird der Kindergarten Sala als Dependance für die Polytechnische Schule verwendet. Bereits jetzt sind hier 3 Klassen des Polys untergebracht. Für den Kindergarten ist dann kein Platz mehr. Er soll 2009/10 für unbestimmte Zeit in die Ausweichschule Fischbach umziehen. Dies kann mehrere Jahre dauern. Für uns sind diese Pläne unzumutbar. Wir fordern einen raschen neuen Standort für den Kindergarten. Dieser gehört in den eigenen Sprengel und höchstens für 1 Jahr in eine Ausweichschule.
3. Mittagsbetreuung Oberdorf als Dachbodenprovisorium
Die Volksschule Oberdorf leidet an akuter Raumnot. Die Mittagsbetreuung samt Mittagessen ist in einem Provisorium im Dachboden untergebracht. Auch dies ist unzumutbar! Es muss schnellstens eine andere Lösung gefunden werden.
4. Zu langsamer Ausbau der Tagesbetreuung
Bauliche Maßnahmen zum Ausbau der derzeitigen Tagesbetreuung in der VS Rohrbach sind erst für 2026/27, in der HS Markt für 2027/28 geplant. Dies ist absurd! Aus unserer Sicht muss der Ausbau der Tagesbetreuung n den nächsten Jahren rasch erfolgen. Der Druck auf die Schulen wird groß werden, denn warum soll im Kindergartenalter eine Tagesbetreuung angeboten werden, nicht aber im Pflichtschulalter? Viele Eltern haben für diese konservative Auffassung der ÖVP kein Verständnis!
5. Nicht abgesprochene Sprengelverschiebungen
Das Schulkonzept beinhaltet auch mehrere Sprengelverschiebungen. Wir fordern, dass noch mit den Betroffenen, insbesondere mit den Elternvertretern, vor Beschlussfassung gesprochen wird. Geplant ist zum Beispiel, dass Kinder aus dem Bereich Erlgrund, die bisher die Volksschule Leopoldstraße besucht haben, künftig in die VS Wallenmahd wechseln. Dies würde unserer Meinung nach nicht nur einen längeren Schulweg, sondern auch einen gefährlicheren Schulweg bedeuten. Wir fordern, dass auch das Thema Schulwegsicherheit bei der Festlegung der Sprengelgrenzen berücksichtigt wird.
6. Zusammenlegung der Hauptschulen Lustenauerstraße
Die für 2020/21 geplante Zusammenlegung der Hauptschulen Lustenauerstraße und Baumgarten darf nur im Einverständnis mit den Betroffenen erfolgen. Wir sind ohnehin für eine gemeinsame Schule der 10-14-Jährigen.
7. Sanierungsplan nicht ambitioniert genug
Die Sanierung der VS Haselstauden ist erst für 2015, der HS Haselstauden für 2016 und der VS Schoren gar erst für 2017 geplant. Schon vor 9 Jahren wurde seitens der Stadt eine Gesamtsanierung der VS Haselstauden versprochen, nach den neuen Plänen soll sie erst 2015 abgeschlossen sein. Wir fordern eine nochmalige Überprüfung, ob nicht eine schnellere Sanierung möglich ist. Unsere konkreten Forderungen
Wir haben folgende Forderungen in den gemeinsamen Ausschuss am 25. Juni 2009 eingebracht. Ob wir dem Schulkonzept zustimmen werden oder nicht, hängt davon ab, ob noch wesentliche Forderungen von uns eingearbeitet werden. Erste Reaktionen im Ausschuss lassen uns vorsichtig optimistisch sein: 1. Klares Bekenntnis der Stadt zu den Bergschulen 2. Rasche Ersatzlösung für den Kindergarten Sala 3. Rasche und bedarfsgerechte Umsetzung der Tagesbetreuung 4. Lösung für die Mittagsbetreuung der VS Oberdorf 5. Sprengeländerungen nur in Absprache mit den Betroffenen und unter Berücksichtigung der Schulwegsicherheit 6. Sanierung der VS und HS Haselstauden und der VS Schoren nicht auf die lange Bank schieben
Für die Dornbirner SPÖ
Gebhard Greber und Gabi Sprickler-Falschlunger
14. 7.2009