Das druck werk – ein besonderes Museum
Das im Jahre 2000 eingerichtete Museum druck werk ist kein alltäglichesMuseum, denn es hält nicht nur die alten Satz- und Drucktechniken lebendig, sondern die BesucherInnen bekommen im wörtlichen Sinne“begreifend“ Einblicke in eine alte Handwerkskunst. Unter fachkundigerAnleitung können BesucherInnen selber tätig sein, vom Schöpfen vonPapier über den Satz bis zum Druck. Europaweit genießt daher das Museum einen hervorragenden Ruf. Das bedeutendste Buchdruckmuseum der Welt –das Gutenberg-Museum in Mainz – vergibt laufend Aufträge an das druckwerk.
DieBedeutung des Museums zeigt sich auch darin, dass weit über 20.000Menschen und über 300 Schulklassen das Museum – vermehrt auch aus demAusland – bisher besucht haben.
Neue Situation durch Erhöhung der Mietkosten: Es droht das Aus
Das druckwerk ist in der Arlbergstraße 7 (ehemals Foto Winsauer) imHatlerdorf untergebracht. Mit 2006 wurde die jährliche Miete von €14.400 auf marktgerechte € 34.400 erhöht. Das heißt, dem druckwerk fehlen € 20.000.
Gespräche mit Stadt und Land haben bisher zu keinen Ergebnissen geführt. DieBemühungen um eine alternative Räumlichkeit haben kein befriedigendesErgebnis erbracht, auch an anderen Orten wäre die Miete kaum niedriger.Wenn nicht schnell eine zufriedenstellende Lösung seitens von Stadt undLand herbeigeführt wird, muss das druck werk innerhalb von zwei Monaten für immer schließen.
Vorstöße in der Stadtvertretung von Grüne und SPÖ – nur Lippenbekenntnisse von Bürgermeister Rümmele
Bereits in der Sitzung der Stadtvertretung am 26.7.2005 hat Conrad Kleiser(Grüne) erstmals auf die drohende Situation aufmerksam gemacht.Bürgermeister Rümmele hat zugesagt, für den Weiterbestand des Museums einzutreten. Am 4.4.2006 hat Otto Gmeiner (SPÖ) in der Stadtvertretung nachgestoßen und sich über den neuesten Stand erkundigt. BürgermeisterRümmele versicherte, es gebe eine positive Lösung.
Leider stellt sich nun heraus: Es waren nur Lippenbekenntnisse bzw. Beschwichtigungen des Bürgermeisters. In Wirklichkeit steht das Museum vor dem Zusperren, wenn nicht rasche Hilfe kommt.
DerVorschlag des Bürgermeisters, dem druck werk durch Aufträge der Stadt,mit denen es jährlich zusätzlich mindestens € 6.500 erwirtschaften kann, zu helfen, ist dem Personal des Museums nicht zumutbar. Denn dafür wären rund 500 weitere Arbeitsstunden notwendig. Die im Museum tätigen vier Personen arbeiten alle unentgeltlich, also ehrenamtlich.Sie verbringen bereits jetzt ihre gesamte Freizeit im Museum.
Forderungen von SPÖ und Grüne
- DasMuseum druck werk ist ein Kulturträger von überregionaler Bedeutung.Stadt und Land müssen sich daher klar zum druck werk bekennen, d. h.den finanziellen Mehrbedarf von
€ 20.000 abdecken. - DasLand hat seine Bereitschaft signalisiert, einen Teil der Mehrkosten zu übernehmen, wenn auch die Stadt Dornbirn sich beteiligt. Wir fordern eine finanzielle Beteiligung der Stadt.
- Wir fordern eine Gleichbehandlung der Museen durch die Stadt. Im Gegensatz zu anderen Museen bekommt das druck bisher keinen einzigen Euro anlaufenden Zuwendungen von der Stadt (Das Land jedoch zahlt jährlich €11.000). Die Stadt hat bisher nur eine einmalige Starthilfe von €36.300.- aufgeteilt auf die Jahre 2000 und 2001 – gewährt.
Wenn derBürgermeister bereit ist, für das Rolls-Royce-Museum jährlich rund €120.000 auszugeben, so sind die benötigten Mittel für das druckwerk dagegen mehr als gerechtfertigt.
Wir fordern ein klares Bekenntnis des Bürgermeisters zum druck werk, das bedeutet einen jährlichen finanziellen Beitrag der Stadt.
Stadtrat Gebhard Greber, Vorsitzender der Dornbirner SPÖ
Stadtrat Martin Konzet, Vorsitzender der Dornbirner Grünen