Sprengung der labilen Felspartien im Rappenloch erfolgreich durchgeführt – Ein wichtiger Schritt für die Hochwassersicherheit im Stadtgebiet und die Errichtung der neuen Brücke ins Ebnit

Mit der heute durchgeführten Sprengung der labilen Felspartien im Rappenloch wurde ein entscheidender Schritt zur Realisierung der Hochwassersicherheit im Stadtgebiet durch die Räumung der Schlucht und der Errichtung der neuen Rappenlochbrücke gemacht.

Situation nach dem Felssturz März 2020

Durch den erneuten Felssturz im März 2020 lösten sich ca. 10.000 bis 15.000 Kubikmeter Gestein und verlegten die schon fast fertig geräumte Schlucht. Besprechungen mit verschiedenen Geologen, Bauingenieuren und Experten der Wildbach und Lawinenverbauung hatten schon vor Monaten ergeben, dass eine Sprengung der labilen Felspartien und eine anschließende Räumung der Schlucht unumgänglich sind. Die schwierige Situation mit den Klüften in Kombination mit dem Gewicht der überhängenden Felspartien konnte jederzeit einen erneuten Felssturz auslösen. Unter diesen Umständen war die Quellableitung aus dem Ebnitertal, die das Stadtgebiet mit ca. einem Drittel an Trinkwasser versorgt, akut gefährdet. Der Neubau der Rappenlochbrücke und die Arbeiten zum Hochwasserschutz für das Stadtgebiet in der Schlucht waren dadurch nicht zu verantworten und deshalb nicht durchführbar.

Planung und Durchführung der Sprengung März 2021

Ende Jänner 2021, nach der Vergabe der Baumeister- und Sprengarbeiten im Stadtrat, wurde mit den Vorararbeiten der Sprengung im Rappenloch begonnen. Dabei wurden 90 Bohrlöcher mit einer gesamten Länge von ca. 2,3 Kilometern unter oft spektakulären Bedingungen in die labilen Felspartien gebohrt und mit 2,5 Tonnen Sprengstoff befüllt. Die Sprengung erfolgte heute in drei Abschnitten, zuerst wurden die Anker der alten Brückenwiderlager mit einer Schneidladung abgesprengt, danach erfolgte die Sprengung der überhängenden Felspartie direkt in der Schlucht und bei der dritten Sprengung wurde der Felsen unterhalb des alten Brückenlagers abgetragen.

Dadurch wurden rund 17.000 Kubikmeter Gesteinsmaterial zusätzlich in die Schlucht gesprengt.

Maßnahmen Rappenloch

Nach der Sprengung befinden sich damit gesamt ca. 30.000 Kubikmeter Gesteinsmaterial in der Schlucht. Da die Gefahr einer Flutwelle durch Herauslösen eines „Pfropfes“ aus den Felsmassen besteht, wird ein gesicherter Abfluss der Dornbirner Ache geschaffen. Die Schlucht wird, wie in der Stadtvertretung beschlossen, von den Gesteinsmassen geräumt und ein Rauhbettgerinne samt Sicherung der beidseitigen Schluchteingänge umgesetzt. Durch die erfolgte Sprengung kann nun auch mit den Vorarbeiten für die Brückenwiderlager und der detaillierten Planung der neuen Rappenlochbrücke begonnen werden, sodass diese schnellstens errichtet werden kann.

Markus Fäßler,

für den Tiefbau zuständiger SPÖ-Vizebürgermeister