Obwohl die Stadtbücherei eine beispiellose Erfolgsgeschichte aufweist,wollte die Stadt letztes Jahr den Medienbestand von rund 56.000 auf35.000 kürzen! Auch im Entwurf des neuen Kulturleitbildes wurde dieseRadikalkürzung kritiklos übernommen und beschönigend als“Strategieumkehr“ bezeichnet.
Heftiger Protest
In der Stadtvertretungssitzung imNovember 2003 sind SPÖ, FPÖ und Grüne energisch gegen diesen kultur-und bildungspolitischen Kahlschlag aufgetreten. Wir haben damals gemeinsam erreicht, dass der Medienbestand vorerst bei rund 50.000eingefroren wird und im Frühjahr 2004 im Kulturausschuss eingehend dieweitere Vorgangsweise beraten wird. Da aber eine Behandlung imKulturausschuss im Frühjahr nicht erfolgt ist, haben am 3. Juni 2004SPÖ, FPÖ und Grüne gemeinsam die Einberufung des Kulturausschusses mit dem Tagesordnungspunkt Stadtbibliothek gefordert, um dieStadtbibliothek auf Dauer abzusichern. Heftig kritisiert haben alle 3 Parteien gemeinsam letztes Jahr auch die Kür des Personals der Stadtbibliothek um einen halben Dienstposten, von 5,1 Dienstposten auf 4,6 seitSeptember 2003. Diese Kürzung wurde nur mit den Stimmen derÖVP-Mehrheit beschlossen. Mit dem verringerten Personal kann derBetrieb auf dem sehr guten Niveau nicht aufrecht erhalten werden!
Endlich Behandlung im Kulturausschuss
Gestern, am 15. Juni wurde nun endlich im Kulturausschuss für die Zukunft der Stadtbibliothek beraten.Dabei konnten wir einen ersten Erfolg erzielen. Denn derKulturausschuss spricht sich für einen Betrieb der Bibliothek im derzeitigen Rahmen aus!
Der Kulturausschuss empfiehlt dem Stadtrat (der dies noch beschließen muss)
- Der derzeitige Bestand von 50.000 bis 52.000 ist zu erhalten
- Ein halber Dienstposten ist zu finden, als Ausgleich für die Kürzung von 2003.
Erfolg für unsere Bemühungen
Mit dem Beschluss des Kulturausschusses auf Aufrechterhaltung derStadtbibliothek im derzeitigen Umfang und auf personelle Verbesserung haben wir die Zukunft der Stadtbibliothek auf dem derzeitigen Niveaugesichert. Allerdings braucht es noch den Beschluss im Stadtrat. Damit spricht sich der Kulturausschuss gegen die beabsichtigenRadikalkürzungen aus dem Jahr 2003 aus.
Klare Haltung der SPÖ
Die erfreuliche Entwicklung der Stadtbibliothek stößt an räumliche Grenzen.Daher treten Doris Zucalli, die Kultursprecherin der SPÖ und ich alsFraktionschef für einen Zweistufen plan ein:
- Aktuell soll der Medienbestand erhalten werden.
- Mittelfristig sind wir für einen Ausbau der Bibliothek, die aus allen Nähten platzt.
Weiters fordern wir die Überarbeitung desKapitels „Stadtbibliothek“ im Kulturentwicklungsplan. Wir werden uns weiterhin für eine der wichtigsten bildungspolitischen und kulturellenEinrichtungen unserer Stadt einsetzen. Bei der Bibliothek darf man aber auch nicht die soziale Komponente übersehen: Allen Einkommensschichten muss der Zugang zu Büchern und anderen Medien und damit zur Bildung möglich sein!
Gebhard Greber
Vorsitzender der Dornbirner SPÖ
Derzeitiger Stand der Stadtbibliothek:
- 52.000 Medien
- Entlehnungen 2003: 361.111