Vizebürgermeister und Stadtrat für die Dornbirner Trinkwasserversorgung Markus Fäßler berichtet: die anhaltende Trockenheit, eine Auswirkung des Klimawandels, macht auch vor Dornbirn nicht halt. Die Trinkwasserversorgung aus den eigenen Quellen im Ebnitertal und aus dem Pumpwerk Klien ist aufgrund der anhaltenden Trockenheit etwas zurückgegangen. Die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser ist jedoch durch das Pumpwerk Mäder des Trinkwasserverbandes Rheintal, dessen Grundwasserreservoir noch über ausreichend Reserven verfügt, sichergestellt.
Versorgungsbereich
Das Wasserwerk Dornbirn versorgt mehr als 50.000 Einwohner*innen mit Trink- und Nutzwasser.
Der Versorgungsbereich umfasst das ganze Stadtgebiet mit Ausnahme der Ortsteile Ebnit, Kehlegg und Oberfallenberg, die eigene Wassergenossenschaften besitzen. Der Ortsteil Klien in Hohenems wird ebenfalls mitversorgt.
Wasserherkunft
Derzeit stammt, aufgrund der anhaltenden Trockenheit, nur rund ein Drittel der Wassersversorgung Dornbirns aus den 6 eigenen Quellen im Ebnitertal, Watzenegg und aus der Grundwasserentnahme durch das Pumpwerk Klien in Hohenems (Besitz Wasserwerk Dornbirn). Ca. zwei Drittel liefert das Pumpwerk Mäder des Trinkwasserverbandes Rheintal aus Grundwasservorkommen des Rheinvorlandes. Es besteht kein Grund zur Sorge, da das Grundwasserreservoir Rheinvorland noch über genügend Reserven, auch bei längerer Trockenheit, verfügt. In einem „klimatisch“ durchschnittlichen Jahr wird Dornbirn zu ca. 45% mit Trinkwasser aus den Quellen im Ebnitertal und dem Pumpwerk in Klien versorgt.
Wasserspeicherung
Um kurzfristige Verbrauchsspitzen auszugleichen und Löschwasser bereit zu stellen, wird das Trinkwasser in 14 Behältern mit einem Gesamtvolumen von 15.300 m3 zwischengespeichert. Damit das Trinkwasser in die höher gelegenen Gebiete in den Hangbereichen gefördert wird, sind 14 Pumpwerke in Verwendung.
Wasserverteilung
Das Trinkwasser wird durch das Wasserwerk in mehr als 280 km Hauptleitungen und über weitere 190 Km Hausanschlussleitungen verteilt. Das Gesamtleitungsnetz beträgt ca. 470 Km.
Wasserqualität
Dornbirns Trinkwasser hat eine ausgezeichnete Qualität. Dies bestätigen die regelmäßigen Überprüfungen des Umweltinstitutes des Landes Vorarlberg. Sämtliche Grenz- und Richtwerte der Trinkwasserverordnung werden deutlich unterschritten.
Trinkwasserverband Rheintal
Der Trinkwasserverband Rheintal wurde 1968 gegründet. Die 8 Mitgliedgemeinden sind Alberschwende, Altach, Dornbirn, Götzis, Hohenems, Lustenau, Mäder und Schwarzach. Altach und Mäder beziehen ihr Trinkwasser ausschließlich vom Verband, die 6 anderen Gemeinden nur so viel Wasser wie sie zur Abdeckung ihrer Wasserversorgung benötigen. Die Wasserförderung durch den Trinkwasserverband erfolgt in dessen Schöpfwerk im Rheinvorland bei Mäder. Jährlich fördert der Trinkwasserverband ca. 3,5 Mio. m3 Wasser und verteilt dieses über 2 rund 14 km lange Verbindungsleitungen von Mäder nach Dornbirn sowie für Schwarzach und Alberschwende über das Ortsnetz von Dornbirn an die Mitgliedsgemeinden.
Wasserwerk Dornbirn
Im Wasserwerk Dornbirn sind 15 Bedienstete beschäftigt. 6 Personen arbeiten in der Verwaltung, Planung, im Materialeinkauf und bei der Leitungsdokumentation, 9 Bedienstete sind in der Werkstätte für die Betreuung und Erweiterung des Leitungsnetzes sowie für die Betreuung der Behälter, Pumpwerke und Sonderanalgen beschäftigt. Die Kontrolle der Quellen und Pumpwerke erfolgt monatlich sowie bei Erfordernis. Sämtliche Außenprojekte werden zudem vom Wasserwerk zentral überwacht. Rund 70 bis 80 neue Hausanschlüsse werden jährlich erstellt. Außerdem betreut das Wasserwerk die Anlagen des Trinkwasserverbandes Rheintal, das sind das Pumpwerk in Mäder, 15 Abgabe- und Abzweigungsschächte und 34 km Hauptversorgungsleitung. Damit sichern die Mitarbeiter*innen des Wasserwerks Dornbirn die Trinkwasserversorgung für ca. ein Drittel der Vorarlberger Bevölkerung.
Sorgsamer Umgang mit Wasser
Jährlich werden in Dornbirn insgesamt rund 3,5 Mio. m3 ins Versorgungssystem eingespeist. Durchschnittlich werden pro Tag rund 10.000 m3 Wasser ins Leitungsnetz abgegeben. An Spitzentagen waren es heuer schon 14.000 m3. Der Prokopfverbrauch (ohne Gewerbe und Industrie) beträgt täglich im Durchschnitt 138 Liter!, (mit Industrie und Gewerbe rund 200 Liter pro Tag). Nur 3 Liter davon werden für Trinken und zum Kochen verwendet. Der Großteil wird beim Duschen, Baden, Wäschewaschen und für die Toillettenspülung verbraucht.
Wasser ist ein sehr besonderes Gut und nicht unerschöpflich, wir sind in der glücklichen Lage in Dornbirn und Vorarlberg noch ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben.
Dennoch ist es wichtig, dass In diesem trockenen Jahr mit sehr hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen sehr sorgsam damit umgegangen wird.
Wasserversorgung auch für die Zukunft sicherstellen
In den letzten Jahren hat das Wasserwerk sehr viel in Projekte zur Sicherung der Wasserversorgung von Dornbirn investiert wie z.B. Neubau des Hochbehälters Bick, Sanierung der Wasserleitung aus dem Ebnitertal, Verbindung der Hauptwasserleitung Pumpwerk Klien und Mäder (wichtig für einen Notbetrieb).
Für eine weitere sichere gegenseitige Versorgung mit Trinkwasser in den Rheintalgemeinden ist es wichtig, dass die Projekte zur Erschließung des Pumpwerkes „Noflerau“ und die Verbindung der Trinkwasserleitung zwischen dem Wasserverband Rheintal und den Stadtwerken Feldkirch, weiter vorangetrieben werden.
Wasser muss in öffentlicher Hand bleiben!
Sauberes Wasser ist von unschätzbarem Wert und keine Selbstverständlichkeit. Die Wasserversorgung Dornbirns muss daher weiterhin in städtischer Hand bleiben. Dafür trete ich als zuständiger Stadtrat ein. Es ist eine öffentliche Aufgabe, für die Bürger*innen Trink- und Nutzwasser in bester Qualität und Löschwasser im Bedarfsfall bereitzustellen. Ziel muss es sein eine öffentliche Versorgung mit mehreren Standbeinen zu gewährleisten.
Markus Fäßler
Vizebürgermeister, zuständiger Stadtrat für die Trinkwasserversorgung Dornbirns