Umgang mit Sportvereinen – ein Trauerspiel der Stadt Dornbirn

Dazu mehrere Beispiele:

Fehlende Sport- und Freizeitstrategie

Die groß angekündigte Sport- und Freizeitstrategie der Stadt liegt nach wie vor nicht vor, obwohl sie bis Herbst 2016 zugesagt war. Die Sportvereine wurden in einem Beteiligungsprozess zwar einbezogen, aber inzwischen herrscht bei Sportvereinen eine große Enttäuschung darüber, dass seit vielen Monaten nichts weitergeht. Nach wie vor liegt kein Ergebnis vor, geschweige denn ein Maßnahmenkatalog mit einem Zeitfahrplan der Umsetzung.

 

Fehlende Überarbeitung des Sportstättenkonzeptes

Die Fertigstellung der Sport- und Freizeitstrategie ist überhaupt die Voraussetzung, um endlich das Sportstättenkonzept zu überarbeiten, was längst überfällig ist.

Stadion Birkenwiese

Auf der Birkenwiese herrscht dringender Handlungsbedarf. Planerische und bauliche Maßnahmen sind notwendig, um die Gesamtsituation entscheidend zu verbessern, denn die Anlage ist längst in die Jahre gekommen. Zurecht ist der Obmann des Vereins mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gegangen.

Auch der FC Dornbirn weiß nicht, wie er die steigende Zahl an Jugendlichen trainieren soll, denn der FC ist an die Kapazitätsgrenzen gelangt. Es fehlt an Trainings- und Kabinenplätzen.
In einem ersten Schritt wird zwar derzeit südöstlich des Hauptspielfeldes eine Wiese in einen zusätzlichen Trainingsplatz umgewandelt.

Die Kabinensituation für den FC Dornbirn bleibt aber weiterhin indiskutabel.

Eine Verbesserung der unhaltbaren Kabinensituation wird zwar seit Jahren zugesagt. Nur bis heute wurden die Zusagen nicht eingehalten: Versprochen wurde die Errichtung eines eigenen Lagergebäudes zur Unterbringung von Geräten und Maschinen, insbesondere der Leichtathletik. Damit würden die beiden großen Kabinen im Hauptgebäude, die derzeit für die Aufbewahrung der Leichtathletikgeräte genutzt werden, frei für den FC Dornbirn, der sie dringend benötigt. Eine Bankrotterklärung der Stadt ist, dass sie jahrelang gebraucht hat, um endlich die Standortfrage des neuen Geräte-Gebäudes zu klären. Fix zugesagt wurde zuletzt die Umsetung des Gebäudes für 2016. Tatsache ist aber, dass 2016 nichts passiert ist und die Stadt erst im März 2017 die Planung des Gerätegebäudes vergeben hat.

Ich fordere die Stadt auf, in den nächsten Monaten das Gebäude zu errichten, sodass dem Fußballverein endlich angemessene Kabinen zur Verfügung stehen.

Ebenso fordere ich, dass für die Birkenwiese endlich eine Gesamtplanung durchgeführt wird, mit einem Zeitfahrplan der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen.

 

Admiraplatz/Baseballplatz

Ein schon viele Jahre dauerndes Trauerspiel ist der Umgang mit Admira Dornbirn.

Als Provisorium benutzt seit Jahren der Baseballverein den Hartplatz der Admira. Die Admira würde aber – auch aufgrund des Zuwachses an Kindern und Jugendlichen – den Platz für sich benötigen, außer es wird eine Ersatzlösung in Form eines zusätzlichen Platzes geschaffen, die sich mit dem Platz von Eintracht Forach anbietet. Dieser wird in Zukunft von der Admira betreut und mitbenutzt, so der Plan der Stadt. Dieser Plan sieht weiters vor, den provisorischen Platz der Baseballvereins in einen richtigen Baseballplatz umzuwandeln.

Der Plan der Stadt ist aber, wie er derzeit vorliegt, für die Admira nicht akzeptabel.
Ich fordere die Stadt daher auf, rasch eine einvernehmliche Lösung mit der Admira und dem Baseballverein zu finden, die eigentlich nicht schwer sein sollte.
Ebenso verlange ich zwei Sofortmaßnahmen, die in den nächsten Monaten umgestzt werden müssen:

  • Der bisherige Eintracht-Platz erhält ein richtiges Flutlicht, damit er von der Admira auch in den Abendstunden genutzt werden kann, was dringend notwendig ist.
  • Der derzeit viel zu kleine Parkplatz wird entscheidend vergößert.

 

Sporthalle für Turnen und Bewegung

Ein weiteres Trauerspiel von Stadt, Land und Messe muss derzeit das Turnsportzentrum Dornbirn erleiden. Im April 2016 hätte die Adaptierung der Messehalle 5 für das Turnsportzentrum und den Badminton-Verein beginnen sollen. Einen Monat vor Beginn stellt sich heraus, dass die Sanierung der Halle um 1,5 bis 2 Millionen Euro teurer kommt, als die Kostenschätzung (4,9 Millionen) besagt hat. Jetzt wird doch ein Neubau angestrebt, da er nicht mehr teurer ist. Für die Vereine bedeutet dies eine Verzögerung der Fertigstellung um eineinhalb Jahre!
Für das Turnsportzentrum ist die Verschiebung eine große Enttäuschung, denn der Organisationsaufwand ist für den Verein kaum zu bewältigen. Der ständige Auf- und Abbau bzw. Umbau von Geräten in verschiedenen Hallenist eine große Belastung.
Ich habe daher im Stadtrat die rasche Ausschreibung des Architekturwettbewerbes, der rechtlich beim Hallenneubau notwendig ist, eingefordert. Dies wird nun auch passieren.
Das Turnsportzentrum bildet nicht weniger als rund 350 Jugendliche im Leistungs- und Breitensport aus. Mehr als 100 weitere Personen nehmen am Fitnessprogramm für Erwachsene teil. Die herausragende Arbeit des Turnsportzentrums verdient daher unsere volle Unterstützung.

 

Die Jugendarbeit der Vereine kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Investitionen in die Erweiterung von Sportanlagen sind dringend notwendig, um den großen Zulauf an jungen Menschen zu bewältigen.

Es darf so – in diesem Schneckentempo – nicht weitergehen. Langsam reißt auch mir die Geduld. Ich habe daher im Stadtrat auf die unhaltbare Situation mehrerer Vereine eindringlich aufmerksam gemacht und die Umsetzung längst überfälliger Maßnahmen eingefordert.

 

13.04.2017
Gebhard Greber
Stadtrat der Dornbirner SPÖ