Mit der Vergabe der Bau- und Sprengmeisterarbeiten heute im Stadtrat und der geplanten Durchführung von Ende Jänner bis Anfang März wird ein entscheidender Schritt zur Realisierung der Hochwassersicherheit im Stadtgebiet und der Errichtung der neuen Rappenlochbrücke gemacht.
Derzeitige Situation im Rappenloch
Durch den erneuten Felssturz im März 2020 lösten sich ca. 10.000 bis 15.000 Kubikmeter Gestein und verlegten die schon fast fertig geräumte Schlucht. Seither ist die Schlucht an ihrer engsten Stelle ca. 30m hoch mit Gesteinsmaterial verschüttet. Dabei kam und kommt es bei Hochwasserereignissen zu einem starken Rückstau des Wassers, das jederzeit durchbrechen kann. So auch beim Hochwasserereignis am 10. Juni 2020 in der Nacht, dabei wurde aus der Felssturzmasse ein „Pfropf“ herausgerissen, dies führte zu einer Flutwelle in der Dornbirner Ache.
Die Flutwelle floss mit hoher Fließgeschwindigkeit durch das Flussbett im Stadtgebiet ab und überflutete die Furt. Glücklicherweise kam zu keinen Personen- und Sachschäden, da der natürliche Abfluss in der Ache zum Zeitpunkt des Ereignisses gering war, sich zu dieser Zeit keine Personen im Flussbett befanden, es keinen Verkehr über die Furt gab und die Schutzbauten in der Dornbirner Ache in einem sehr guten Zustand sind.
Planung und Durchführung der Sprengarbeiten
Besprechungen mit verschiedenen Geologen, Bauingenieuren und Experten der Wildbach und Lawinenverbauung haben ergeben, dass eine Sprengung der labilen Felspartien und eine anschließende Räumung der Schlucht unumgänglich sind. Die jetzige Situation mit den Klüften in Kombination mit dem Gewicht der überhängenden Felspartien könnte jederzeit einen erneuten Felssturz auslösen. Unter diesen Umständen ist die Quellableitung aus dem Ebnitertal, die das Stadtgebiet mit ca. ein Drittel an Trinkwasser versorgt, akut gefährdet. Der Neubau der Rappenlochbrücke und Arbeiten an Wildbachverbauungsmaßnahmen zum Hochwasserschutz in der Schlucht sind derzeit nicht zu verantworten und nicht durchführbar.
Deshalb hat der Stadtrat in der heutigen Sitzung beschlossen, die Sprengarbeiten an dieselbe Vorarlberger Firma mit dem besten Angebotspreis, von der auch die letzte Sprengung im November 2019 durchgeführt wurde und die dabei wertvolle Erfahrungen im Rappenloch sammeln konnte, zu vergeben.
Die Baumeister- und Sprengarbeiten beginnen nach Möglichkeit noch Ende Jänner und dauern voraussichtlich bis Anfang März 2021. Die Kosten für die Sprengungen belaufen sich auf ca. 170.000 Euro.
Markus Fäßler,
für den Tiefbau zuständiger SPÖ-Vizebürgermeister