Viel erreicht für das Hatler Zentrum

Im August 2014 wurde bekannt, dass Spar das Gasthaus Rose im Hatlerdorf erworben hat, um auf diesem Areal einen größeren Markt zu errichten, da der Spar-Markt am jetzigen Standort nicht vergrößert werden kann und Probleme mit der Parkierung bestehen.

Forderung nach baulichen Rahmenbedingungen und Bürgerbeteiligung
SPÖ und Grüne haben anders als die ÖVP die frühzeitige Ausarbeitung von baulichen Rahmenbedingungen für das Rose-Areal und die Einbeziehung der Hatler Bevölkerung und von Spar gefordert. Der zuständige Stadtrat Vizebürgermeister Ruepp wollte zuerst davon nichts wissen, vielmehr hat er gegenüber den VN erklärt, erst wenn ein Projekt von Spar eingereicht werde, werde sich die Stadtplanung damit befassen (VN, 18.8.2014).

Ich habe damals dem Vizebürgermeister heftig widersprochen und gemeint, für die Stadt bestehe jetzt schon Handlungsbedarf.

In meiner Medienaussendung habe ich im August 2014 Folgendes festgehalten:
„Die Stadt muss jetzt vorausschauend handeln, und nicht erst, wenn bereits ein großes Bauprojekt eingereicht wurde. […] Die Stadt ist gefordert darauf zu achten, dass das große Areal qualitätsvoll entwickelt wird und öffentliche Interessen auch berücksichtigt werden. Im Hatlerdorf gibt es viele BürgerInnen, die sich Sorgen machen um die Entwicklung dieses Stadtteils.
Das Rose-Areal befindet sich im Eingangsbereich zum alten Hatlerdorf, daher ist besondere Sensibilität bei der Planung gefordert. Es darf hier nicht ein zweiter Schwefel entstehen.
Angrenzend steht die Hatler Turnhalle, die architektonisch und historisch von hohem Wert ist. Diese darf durch mögliche Großbauten nicht erdrückt werden. Derzeit gibt es noch schöne, freie Blickbeziehungen, diese dürfen nicht völlig verschwinden. […]

Frühzeitiger Einbezug der BürgerInnen und von Spar
Für mich ist selbstverständlich, dass die BürgerInnen und Spar als wertvoller Nahversorger frühzeitig in den Prozess der Ausarbeitung eines Bebauungsplanes einbezogen werden und nicht erst dann, wenn der Plan schon fertig ist.“

Die Gründung der Kulturinitiative Hatlerdorf hat neben dem Engagement von SPÖ und Grünen wesentlich zum Umdenken bei den Rathausverantwortlichen beigetragen. Somit war der Weg frei für einen breiten Bürgerbeteiligungsprozess.

Städtebauliches Leitbild
Das Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses unter Einbeziehung von Spar kann sich sehen lassen. Denn 2015/16 wurde gemeinsam ein städtebauliches Leitbild für das Stadtteilzentrum Hatlerdorf entwickelt, das im Mai 2016 vom Stadtrat beschlossen wurde. Damit diese Vision auch Wirklichkeit wird, bedarf es vielfältiger Maßnahmen. Erste Umsetzungen müssen bereits im Budget 2017 ent-halten sein, wenn wir gegenüber der Hatler Bevölkerung glaubwürdig bleiben wollen. Fakt ist, ohne die Kulturinitiative Hatlerdorf wäre es nie zu einem solchen städtebaulichen Leitbild gekommen.

Vertrag mit SPAR – Viel erreicht für alle!

Die SPÖ hat von Anfang an Ja zu einem Neubau von Spar gesagt, denn ein moderner Nahversorger stärkt ein ganzes Stadtviertel. Ich bin aber auch dafür eingetreten, dass öffentliche Interessen mitberücksichtigt werden und Spar klare Auflagen im öffentlichen Interesse bekommt.

Was konnte konkret erreicht werden?

1. Städtebauliche Vorgaben
Entsprechend dem beschlossenen städtebaulichen Leitbild gibt es für den Sparneubau nun städtebauliche Vorgaben, was die städtebauliche Integration (Größe, Geschosse, …) anlangt.

2. Architekturwettbewerb
Spar verpflichtet sich, einen Architekturwettbewerb durchzuführen.

3. Mehrstöckiges Gebäude
Der Neubau wird nicht eingeschossig, wie die meisten Spar-Läden, sondern im Sinne des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden entsteht ein mehrgeschossiger Baukörper, der auch andere Nutzungen beinhaltet, wie etwa Büros, Kleinwohnungen, Arztpraxen,…

4. Großzügiger Grünstreifen
Entlang der westlichen Grundgrenze, wo der Geh- und Radweg verläuft, bleibt ein 6m breiter Streifen unverbaut und wird mit Bäumen bepflanzt. Damit bleibt ein wesentlicher Grünstreifen erhalten, der nicht nur den Fuß- und Radweg unterstreicht, sondern die alte Blickbeziehung aufrechterhält.

5. Durchlässigkeit für Fußgänger und Radfahrer auch an der Ostseite
Zwischen dem neuen Gebäude und dem ehemaligen Gasthof Löwen wird die Durchlässigkeit für Fußgänger und Radfahrer durch eine Dienstbarkeit gesichert.

6. Grüne Mitte für das Hatler Zentrum
Spar verzichtet auf ein Kaufrecht über rund 538 m2 auf einem städtischen Grundstück, das mitten im Hatler Zentrum zwischen der VS Leopold und dem Kindergarten Hatlerstraße liegt.
Dadurch erhält die Stadt die einmalige Möglichkeit, mitten im Hatler Zentrum einen großen Park („Grüne Mitte“) zu errichten.

7. Nachnutzung des alten Standortes
In einem eigenen Schreiben erklärt sich die JDL-Leasinggesellschaft mbH bereit, am alten Spar-Standort für eine „gute, der prominenten Lage im Stadteilzentrum Hatlerdorf entsprechende Nachnutzung“ zu sorgen.

Der große Aufwand hat sich gelohnt. Das Hatler Zentrum bekommt eine grüne Mitte, auf dem Rose-Areal wird qualitätsvoll gebaut und der alte Sparmarkt erfährt eine gute Nachnutzung.

 

Für die Dornbirner SPÖ
Stadtrat Gebhard Greber
13.10.2016