Versorgungsbereich
Das Wasserwerk Dornbirn versorgt mehr als 47.000 Einwohner Innen mit Trink- und Nutzwasser. Der Versorgungsbereich umfasst das ganze Stadtgebiet mit Ausnahme der Ortsteile Ebnit, Kehlegg und Oberfallenberg (insgesamt ca. 900 Einwohner), die eigene Wassergenossenschaften besitzen. Der Ortsteil Klien in Hohenems (ca. 550 Einwohner) wird ebenfalls mitversorgt.
Wasserherkunft
Rund ein Drittel des Wassers stammt aus den 6 eigenen Quellen im Ebnitertal und in Watzenegg, rund 12 Prozent liefert die Grundwasserentnahme durch das Pumpwerk Klien in Hohenems (gehört dem Wasserwerk) und rund 55 Prozent liefert das Pumpwerk Mäder des Trinkwasserverbandes Rheintal aus Grundwasservorkommen des Rheinvorlandes.
Wasserspeicherung
Um kurzfristige Verbrauchsspitzen auszugleichen und Löschwasser bereit zu stellen, wird das Trinkwasser in 14 Behältern mit einem Gesamtvolumen von 15.300 m3, zwischengespeichert. Damit das Trinkwasser in die höher gelegenen Gebiete in den Hangbereichen gefördert wird, sind 14 Pumpwerke in Verwendung.
Wasserverteilung
Das Trinkwasser wird über ca. 270 km Hauptleitungen und über weitere 180 km Hausanschlussleitungen verteilt. Das Gesamtleitungsnetz beträgt 454 km.
Wasserhärte
Die lebenswichtigen Mineralstoffe Kalzium und Magnesium machen den Härtegrad des Wassers aus. Die Wasserhärte im Stadtgebiet von Dornbirn variiert je nach Herkunft des Wassers zwischen 9,5 und 14,1 °dH., das heißt, das Dornbirner Wasser ist weder besonders weich noch besonders hart. Ob Wasser „weich“ oder „hart“ ist, hängt im Wesentlichen vom Anteil an Kalzium- und Magnesiumsalzen ab. Je weicher das Wasser, desto weniger Waschsubstanzen (Seife, Spülmittel etc.) werden gebraucht und desto weniger „verkalken“ Wasserleitungen und Geräte wie z. B. Wasserboiler.
Wasserqualität
Dornbirns Trinkwasser hat ausgezeichnete Qualität. Dies bestätigen die regelmäßigen Überprüfungen des Umweltinstitutes des Landes Vorarlberg. Sämtliche Grenz- und Richtwerte der Trinkwasserverordnung werden deutlich unterschritten.
Trinkwasserverband Rheintal
Der Trinkwasserverband Rheintal wurde 1998 gegründet. Die 8 Mitgliedsgemeinden sind: Alberschwende, Altach, Dornbirn, Götzis, Hohenems, Lustenau, Mäder und Schwarzach. Altach und Mäder beziehen ihr Trinkwasser ausschließlich vom Verband, die restlichen Gemeinden das erforderliche Zusatzwasser soweit die Eigenwasserversorgung nicht ausreicht. Die Wasserförderung durch den Trinkwasserverband erfolgt in dessen Schöpfwerk im Rheinvorland bei Mäder. Jährlich fördert der Trinkwasserverband ca. 3 Mio. m3 Wasser und verteilt dieses über 2 rund 14 km lange Verbindungsleitungen von Mäder nach Dornbirn sowie für Schwarzach und Alberschwende über das Ortsnetz von Dornbirn an die Mitgliedsgemeinden.
Wasserwerk Dornbirn
Im Wasserwerk Dornbirn sind 14 Bedienstete beschäftigt. 6 Personen arbeiten in der Verwaltung, Planung, im Materialeinkauf und bei der Leitungsdokumentation (auf EDV-Basis), 8 Bedienstete sind in der Werkstätte für die Betreuung und Erweiterung des Leitungsnetzes sowie für die Betreuung der Behälter, Pumpwerke und Sonderanlagen beschäftigt. Die Kontrolle der Quellen und Pumpwerke erfolgt monatlich sowie bei Erfordernis. Sämtliche Außenobjekte werden zudem vom Wasserwerk zentral überwacht. Rund 70 bis 80 neue Hausanschlüsse werden jährlich erstellt. Außerdem betreut das Wasserwerk die Anlagen des Trinkwasser-verbandes Rheintal, das sind das Pumpwerk in Mäder, 15 Abgabe- und Abzweigschächte und 34 km Leitungen.
Wasserverbrauch
Jährlich werden in Dornbirn insgesamt rund 3,5 Mio. m3 ins Versorgungssystem eingespeist. Durchschnittlich werden je Tag rund 9.500 m3 Wasser ins Leitungsnetz abgegeben, die Menge schwankt zwischen 7.000 und 11.000 m3. Der Prokopfverbrauch (ohne Gewerbe und Industrie) beträgt täglich durchschnittlich 137 Liter!, (mit Industrie und Gewerbe beläuft er sich auf durchschnittlich 200 Liter). Nur 3 Liter davon werden für Trinken und Kochen verbraucht. Der Großteil verbraucht man beim Duschen, Baden und für die Klospülung.
Löschwasser
Für die Löschwasserbereitstellung stehen in Dornbirn knapp über 900 Hydranten zur Verfügung, in Klien sind es zusätzlich noch 23.
Budget und größtes Vorhaben
Das jährliche Budget des Wasserwerkes beträgt rund 5,3 Mio Euro. Das größte Bauvorhaben der nächsten Jahre stellt die Erneuerung der im Jahre 1926 errichteten Leitung aus dem Ebnitertal dar, um auch in Zukunft die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die vor Kurzem begonnene Neuverlegung wird 3 Jahre in Anspruch nehmen und rund 1,43 Millionen Euro kosten, wovon die Stadt 830.000 Euro zu tragen hat.
Wasserschutzgebiet Klien
Die Stadt hat sich in den letzten 10 Jahren erfolgreich für ein Wasserschutzgebiet um das Pumpwerk Klien eingesetzt. Durch die geplante Erweiterung des Steinbruchs wäre möglicherweise die Quelle Klien gefährdet gewesen. Inzwischen hat auch der Verwaltungsgerichtshof die Unterschutzstellung bestätigt. Als zuständiger Stadtrat freut es mich, dass in dieser Frage alle Parteien in Dornbirn an einem Strang gezogen haben und mit der Unterschutzstellung ein wichtiges Standbein für die Wasserversorgung Dornbirns und Kliens auch für künftige Generationen gesichert wurde.
Bürgerfreundlichkeit
Als zuständiger Stadtrat für die Wasserversorgung bin stolz darauf, dass sich das Wasserwerk als modernes Dienstleistungsunternehmen für die Dornbirner BürgerInnen präsentiert und – wie viele Rückmeldungen zeigen – sehr bürgerfreundlich agiert. Dies ist mir besonders wichtig. Jährlich werden über 400 Planauskünfte erteilt. Auch die Zusammenarbeit mit den Dornbirner Wassergenossenschaften funktioniert gut, wenn notwendig, werden auch Beratungen für die Wassergenossenschaften durchgeführt. Insgesamt muss man die Arbeit der Bediensteten des Wasserwerkes sehr loben. Und obwohl das Leitungsnetz und damit auch der Arbeitsumfang immer größer wird, ist die Zahl der Beschäftigten (derzeit 14) in den letzten Jahren nicht gestiegen.
Sozial verträgliche Wassergebühren
Mir ist wichtig, dass das Wasserwerk nicht nur bürgerfreundlich agiert, sondern auch sorgsam wirtschaftet, sodass die Wassergebühren in einem sozial verträglichen Rahmen bleiben. Für die Großinvestition des Neubaus der Leitung aus dem Ebniter Tal haben wir durch jahrelange Rücklagenbildung Vorsorge getroffen, sodass wir deswegen keine reale Gebührenerhöhung vornehmen müssen. Die Wasserbezugsgebühr pro m3 beträgt derzeit 0,96 Euro, damit ist Wasser in Dornbirn billiger als in Hohenems, Feldkirch und Bludenz (zwischen 1,05 und 1,38 Euro). Bregenz kalkuliert eine Pauschale und ist somit schwer vergleichbar.
Wasser muss in öffentlicher Hand bleiben!
Sauberes Wasser ist von unschätzbarem Wert.
Die Wasserversorgung Dornbirns muss daher weiterhin in städtischer Hand bleiben. Dafür trete ich ein. Den Wasserprivatisierungsfantasien der NEOS erteile ich eine klare Absage. Es ist eine öffentliche Aufgabe, für die BürgerInnen Trink- und Nutzwasser in bester Qualität und Löschwasser im Bedarfsfall bereitzustellen. Ziel muss es sein, auch langfristig eine öffentliche Versorgung mit mehreren Standbeinen zu gewährleisten.
29.09.2014
Gebhard Greber
SPÖ-Stadtrat, zuständig für die Trinkwasserversorgung Dornbirns